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Heute ist Wirtschaftswarntag 29.01.2025

Warum wir jetzt nicht mehr so weiter machen können, wie bisher!

Wirtschaftswarntag 2025 Merkle CAE

Es ist nicht so mein Ding, heute nach Berlin ans Brandenburger Tor oder nach Stuttgart auf den Schloßplatz zu fahren, um zu demonstrieren. Auch habe ich keine Firmenwand, auf die ich Proteste per Videorekorder werfen kann. Das haben wir während meiner Studienzeit in Stuttgart mit nicht so ganz jugendfreien Filmchen gemacht und unseren Spaß dabeigehabt. Ich habe halt beschlossen, einen Blogartikel zum Thema Wirtschaftswarntag 2025 zu schreiben.

In der Tiefe meines Herzens bin ich Unternehmer. Unternehmer ist ein Fulltimejob, der den Umfang von mehreren Studiengängen beinhaltet. BWLer, Jurist, Ingenieur, Marketingspezialist, Personaler, Visionär und was noch alles. Dies alles kann man nur unter einen Hut bringen, wenn man sich an Grundprinzipen hält.

Ein Grundprinzip ist im Bereich Finanzen, dass die Einnahmen größer sein müssen als die Ausgaben.

Eins, das Leistung belohnt und Nichtleistung bestraft wird.

Dass ich nur Mitarbeiter haben möchte, die fähig und eigenverantwortlich sind und für die Firma Mehrwert schaffen, nicht solche, die Dienst nach Vorschrift machen und nicht mal selbständig Toilettenpapier bestellen können.

Dass Kunden freundlich und schnell bedient werden und sich gut bei uns aufgehoben fühlen.

Dass wir immer schauen, wie wir unsere Verwaltungsabläufe immer schneller und einfacher gestalten.

Dass wir liefern, was wir versprechen und noch ein Tacken drauf legen.

Dass wir uns, von der Putzfrau bis zum Firmenchef, an unsere eigenen Regeln halten, mit denen wir übereingestimmt haben.

Dass wir die Dinge angehen, die frei nach Pareto 80% des Erfolges bringen und nur 20% Aufwand bedeuten.

Dass jeder zu jedem Thema frei sprechen kann und auch unterschiedlicher Meinung sein kann.

Dass wir nicht perfekt zögern, sondern dass wir Projekte schnell abschließen und die Kunden zu 100% zufrieden mit uns sind.

Was uns eint, ist das gemeinsame Bild einer einzigartigen, geilen Firma, bei der alle hochprofessionell sind, gemeinsam Spaß haben, die Kunden sehr zufrieden sind und nicht als letztes, die hochprofitabel ist.

Und nun ein zugegeben etwas überspitzter Blick in die Politik:

Personal, teilweise ohne Ausbildung, hat keinen übergeordneten Plan, sondern verfolgt irgendwelche Ideologien, verteilt Geld anderer Leute an Leute, die zu diesem System nie beigetragen haben, hält sich nicht an die eigenen Regeln, denkt, es kann die Physik überlisten, steht nicht zu den eigenen Aussagen, erinnert sich nicht an eigene Fehler, versucht alles auszusitzen, versucht alles bis ins Kleinste zu regeln, stellt immer mehr Leute ein, die immer mehr neue Regelungen erfinden, um immer mehr kleinteilige Probleme zu lösen, denkt linear anstatt Wechselwirkungen zu betrachten, bestellt Produkte über Milliarden per SMS und erteilt sich dann selbst die Absolution und hat anscheinend von Pareto noch nie was gehört….

Schauen wir uns, ebenfalls etwas überspitzt die Medien an:

Ziehen Geld zwangsweise von allen Leuten ein, ob sie am Angebot interessiert sind, oder nicht, kommen ihrem Auftrag, kritische Missstände aufzudecken, nur dann nach, wenn es nicht das eigene Klientel betrifft, kuscheln mit der Politik, framen alles, was nicht in das eigene ideologische Weltbild passt, denken, dass Unternehmer die Bösen sind (Stichwort Tatort), zerstören die deutsche Sprache, haben wohl Dialektik vollkommen verlernt…

Ich bekomme diese verschiedenen Welten gerade nicht übereinander, da sie diametral entgegengesetzt zu sein scheinen.

Bevor Sie nun zornerfüllt zum Stift greifen und zum finalen Gegenschlag ausholen und mich mit einem Shitstorm überziehen, halten Sie kurz inne.

Die Lage ist sehr ernst. Es stehen Hunderttausende Jobs auf dem Spiel, auch wenn es Ihnen aktuell gut geht und Sie der Meinung sind, dass es ja gar nicht so schlimm ist und so weiterläuft wie bisher. Ich sehe bei einem großen Teil unserer Kunden massiven Stellenabbau, Verlagerung von Produktion ins Ausland und ein dramatisches Anwachsen der Insolvenzen. Die Infrastruktur in Deutschland ist heruntergekommen und wir haben uns vom Energieexportland in ein Importland verwandelt.

Wenn wir schlau sind, ändern wir etwas daran, und zwar in der gleichen Größenordnung, in der das Problem auf uns zukommt. Einen Waldbrand löscht man nicht mit dem Mokkatässchen. Schließlich sitzen wir alle in einem Boot und nur die anderen selbst zu beschuldigen bedeutet, sich zum Opfer zu machen. Und wer will schon gerne ein Opfer sein.

Überlegen wir uns, was ein Unternehmer machen würden, wenn eine Firma auf die Insolvenz zurast, und handeln wir dementsprechend und verantwortungsvoll.

Unser gemeinsamer Wohlstand hängt davon ab. Schließlich wollen wir doch (fast?) alle, unseren Kindern eine bessere Welt hinterlassen, als wir bei unserem Eintreten vorgefunden haben.

Was ist zu tun?

Wir benötigen an der Spitze der Politik erfahrene Menschen, die die erforderlichen Dinge auch umsetzen können, keine Dilettanten.

Die wichtigsten Punkte:

  • Weniger Bürokratie
  • Wettbewerbsfähige Steuersätze
  • Wettbewerbsfähige Energiepreise

Wir können uns auch daran orientieren, was der letzte wirkliche Kanzler der CDU 😉😉😉, Gerhard Schröder in einer ähnlichen Situation gemacht hat:

  • Eigenverantwortung fördern: Menschen stärker in die Pflicht nehmen, selbst aktiv Arbeit zu suchen und sich weiterzubilden.
  • Flexibilität schaffen: Den Arbeitsmarkt durch weniger Regulierungen dynamischer gestalten.
  • Fördern und Fordern: Unterstützungsmaßnahmen (Förderung) anbieten, aber auch klare Erwartungen an die Eigeninitiative (Fordern) stellen.
  • Wettbewerbsfähigkeit steigern: Steuerentlastungen und Kostensenkungen für Unternehmen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
  • Sozialstaat modernisieren: Reformen, die darauf abzielen, die sozialen Sicherungssysteme an demografische und wirtschaftliche Herausforderungen anzupassen.

Nur wenn die Wirtschaft das Gefühl hat, dass sie in Deutschland willkommen ist und bessere Standortbedingungen vorfindet, wird die Konjunkturkurve wieder nach oben zeigen. Nur dann können wir unseren Sozialstaat aufrechterhalten – sicherlich nur in einer abgespeckten Form – und werden außenpolitisch aufgrund von wirtschaftlicher Stärke in einer sich massiv verändernden Welt wieder wahr- und ernstgenommen.

Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Arbeiten wir gemeinsam an den Lösungen.

Und fangen wir endlich damit an, sachlich, vernünftig und respektvoll miteinander umzugehen, was auch bedeutet, die Meinung anderer zu akzeptieren und sich in offener und kritikfähiger Weise auszutauschen: für den Wettbewerb der besten Ideen. Das gilt für die Wirtschaft genauso wie für eine funktionierende Demokratie.

Ihr Stefan Merkle

PS: Schreiben ist therapeutisch, zumindest für mich 😁

PPS: Das nächste Mal überrasche ich Sie wieder mit einem Newsletter rund um die Simulation.

PPPS: Habe ich Ihnen schon gesagt, dass mein Video zum Urinal gerade viral geht? Vielleicht löst das eines der großen Probleme https://www.youtube.com/watch?v=YcoJF7Zwl30

Kommentare und Antworten

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Bemerkungen :

  • user
    Durchschnittsarbeitnehmer 30-01-25 um 20:55
    Steuern runter für Arbeitnehmer auf schweizer Niveau, das wäre "well said" gewesen.
  • user
    Albert Merk 30-01-25 um 20:52
    Auch hier wieder die üblichen Forderungen, die allesamt auf die Arbeitnehmer abzielen. Am ärgerlichsten aber ist die ewige Forderung nach Steuersenkungen für Unternehmen. Haben Sie, Herr Merkle, jemals darüber nachgedacht, warum die Arbeitnehmer in Deutschland nicht für ihre Arbeitsplätze kämpfen? Die Antwort ist einfach: die Unternehmen unterstützen die Masseneinwanderung, denn die steigert Umsatz und Gewinn. Ist unter Tausend Neuangekommenen einer dabei, den die Unternehmen brauchen können, so bleiben 999, die vom Durchschnittssteuerzahler finanziert werden dürfen, also auch von Ihren Angestellten. Jetzt, wo die negative Seite sichtbar wird, möchte man genau diese Mitarbeiter auf seine Seite ziehen. Aber warum sollte man da mitmachen. Lieber Bürgergeld beziehen als die Welt finanzieren. Erst wenn die Steuern für Arbeitnehmer auf schweizer Niveau gesenkt werden, werden die Unternehmer wieder Rückhalt in der Bevölkerung finden. Aber das wird nie der Fall sein, da der Arbeitnehmer ja Steuern bezahlen muss, um die Einwanderer zu finanzieren, damit die Unternehmer steigende Gewinne haben. Und den gut ausgebildeten, leistungswilligen Arbeitnehmern ist diese Entwicklung inzwischen egal, gibt doch andere Länder, die gute Löhne mit wesentlich geringeren Steuern bieten. Also, Herr Merkle, ich denke ebenso betriebswirtschaftlich wie Sie und möchte mit dem geringsten Aufwand das für mich beste Ergebnis.
  • user
    Peter 29-01-25 um 13:45
    <p>Well said !</p>
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